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Station 16/18: das Wohnhaus von Walter Linse

 

In der Walter-Linse-Straße befindet sich das Wohnhaus von Walter Linse. Er wurde am 23. August 1903 in Chemnitz geboren. Er war Jurist und dokumentierte Menschenrechtsverletzungen in der DDR. Am 8. Juli 1953 wurde er vor seinem Wohhnhaus von der Staatssicherheit entführt und nach Moskau verbracht. Dort verstarb er am 15. Dezember 1953. Er wurde im Butyrka-Gefängis hingerichtet, 1996 rehabilitiert.

2007 stellte ich heraus, dass er als Jurist während des Nationalsozialismus bei der Industrie- udn Handelskammer angestellt war als Sachverständiger für sg. "Arisierungen". Er wurde 1945 und 1948 zwar angezeigt, es gab aber auch Fürsprecher, so dass die Vorwürfe nicht be-, aber letztlich auch nicht entkräftet werden konnten.

1952 bereitete er einen Kongreß des Untersuchungsausschusses Freiheitlicher Juristen vor, einer von der CIA finanzierte und gesteuerter Menschenrechtsorganisation, die gegen die DDR gerichtet war. Die DDR wollte diesen verhindern und versuchte mehrfach, Linse zu entführen. Das MfS warb in Ost-Berlin einsitzende Schwerverbrecher für dieses Vorhaben an. Am 8. Juli 1952 wurde ein präparierter Wagen, der den Linses bis aufs Haar glich, vorgefahren und Linse entführt. Zwar nahm die Polizei noch die Verfolgung auf, der Wagen aber entkam über Teltow. Im berüchtigten sg. "U-Boot" im Gefängnis Hohenschönhausen im damaligen Ost-Berlin saß er bis Dezember 1952 in Haft. Von der Haft zermürbt, gestand er, Spion zu sein und sich subversiv betätigt zu haben.